Laudatio Fabio Locatelli

Guarda, e nato un mascietto. Als erstes von drei Kindern wurde er am 30.Oktober 1976 in der Andreasklinik in Cham geboren. Sein Vater arbeitete zu dieser Zeit noch als Beck – Konditor  bei der Familie Bösiger an der Bachstrasse. Gewohnt haben sie an der Gartenstrasse im Postquartier. Was es heisst mit bescheidenen finanziellen Mitteln aufzuwachsen, darüber könnte er uns sicherlich lange erzählen. Schon früh entpuppte sich Fabio als ein polivalenter Sportler. Kaum eine Sportart die man in unseren Breitengraden als Kind ausüben kann, die er nicht ausprobiert und meistens auch beherrscht hat. Auf dem Pausenplatz gehörte er zu den ganz “groben“ beim skaten. So gehörte er auch zum Team, die  die ersten Schanzen und Pipes bauten auf  unserem Schulhof. Gut bei seinen technischen Fähigkeiten, frag ich mich ehrlich gesagt was er genau gebaut hat. Wahrscheinlich war er schon zu dieser Zeit eher für das Beschaffen von finanziellen Mitteln Verantwortlich. Ich habe mir sagen lassen das er auch bei den Mädchen in der Primar- wie auch in der Oberstufenschule sehr gut angekommen wäre. Leider hat`s dieser “Schüblig“ nicht einmal gemerkt. Doch das hat sich mittlerweile auch geändert. Nach einem kurzen Abstecher beim FC Birmensdorf, führte ihn der Weg direkt in die Turnhalle Letten in die Jugi. Ob Geräteturnen, National, oder Leichtathletik überall konnte er mitreden. Legendär waren seine scharfen Schüsse beim Alle gegen Alle. Wurdest du von einem getroffen, war sicherlich für einen kurzen Moment Sendepause. Da seine jüngere Schwester Tamara bereits im LC Turicum trainierte, und Ihm die Jugi alleine nicht mehr ganz genügte, war der Sprung für Fabio einfach.  Aber auch im LC Turicum, genügte Ihm nicht nur eine oder zwei Disziplinen. Er setzte auf Zehnkampf. In der Schule musste er sich auch nie verstecken. Alles was mit zahlen zu tun hatte machte Ihm zu keiner Zeit mühe. Als seine Mitschüler jeweils noch am Prüfung schreiben waren, war er schon längst wieder am Schach spielen mit seinem Lehrer dem “Stifelimüller“. 1992 begann er mit seiner KV – Lehre bei der Ernst Schweizer AG in Hedingen. Zu dieser Zeit trainierte er zum Teil bis zu sechsmal pro Woche. Das hinterliess natürlich auch seine Spuren. Da die läuferischen Disziplinen nie so seine Stärken waren, reichte es leider national nie bis ganz an die Spitze. Aber mit einem vierten Rang im Speer an der Nachwuchsschweizermeisterschaften im Jahr 1994, war nun allen klar, dass wir einen Sackstarken Werfer in unseren Reihen haben. Im selben Jahr wurde er nach einem Jahr Mitturner als Aktivmitglied in unsern Verein aufgenommen. Übrigens Bier, geschweige den andere alkoholische Getränke waren zu dieser Zeit noch ein Fremdwort für Fabio. Kaum vorstellbar, hat sich allerdings ebenfalls rasch geändert. Erzählte er doch letzthin einer Mitarbeiterin “wänn ich mis Landhuus und mis Rössli han bin ich zfridä“ Und sie antwortete: “jö so herzig“. Was die Dame allerdings nicht wusste: Wir sprechen in diesem Fall von bekannten angeschriebenen Häusern und nicht etwa von einem Gehöfe mit Tieren. Nach abgeschlossener Lehre musste auch er in die Rekrutenschule. Er absolvierte seinen Dienst bei der Aufklärerschule 223 in Thun. Im Militär machte er das erste Mal auf seine Führungsqualitäten aufmerksam. Und auch da kam er nicht um die Zahlen herum. Fourier mit einem Vorschlag zum Quartiermeister. Ein Offizier gab es allerdings dann doch nicht aus Ihm. Er versuchte sich bei der Mövenpick, bei der Swiss RE, und Später bei der Nissan. Aber eigentlich war es egal welcher Name das Firmenlogo zierte. Er hat immer und überall Zahlen in der Buchhaltung von A nach B geschoben. Ob Fibu oder Bebu, ob Debitoren oder Kreditoren, Hauptsache Buchhaltung.  Nach und nach bemerkten unsere Leiter, dass ein Mann mit seinen Qualifikationen zu mehr fähig war als nur etwas Mitzuturnen. Als erstes zeigte er sein können als Leichtathletiktrainer in den Jahren 97 und 98 in der Mädchenriege. So kam es, dass er 1998 in die Technische Kommission aufgenommen wurde, der er noch heute angehört. Als 10 Kämpfer wusste er natürlich auch über jede Disziplin Bescheid. Seine Vorsaisonalen Trainings mit Medizinball und der Mattenbahn haben mich schon manchmal zum Fluchen bewogen. Vor allem wenn am Freitag immer noch alles schmerzt vom Dienstag. 2002 wurde er als Nachfolger von Johnny “Bleihammer“ Del Bon als Präsident in den Vorstand gewählt. Speziell an der ganzen Geschichte war sicherlich, dass die offizielle Amtsübergabe am Ausklang nach dem Eidg. Turnfest Baselland stattfand. Ich höre Ihn heute noch: „Chan dänk nöd zvill suffä wäni na öppis gschids sött sägä nachär“. Dies ist auch der Grund warum er nicht sechs oder sieben Amtsjahre sondern sechseinhalb auf seinem Tacho stehen hat. Er startete seine Vorstandskariere direkt als Präsident was auch nicht ganz alltäglich ist. Zur Gleichen Zeit unterstützte er mich als Leiter in der Jugendriege für die nächsten vier Jahre. Auch da waren vor allem seine technischen Fähigkeiten als Ausbildner sehr gefragt. In der Zeit als Präsident war er natürlich auch in diversen OK‘s anzutreffen. 5mal Herbstmärt, GTV Claus, OK – Presi Turnshow, Wirtschaftskomitee Musikfest. Einfach gesagt, praktisch bei allen während seiner Amtszeit stattgefunden Anlässen, und oftmals sogar als Chef. Sachen wie Statutenrevision, oder Präsident des GTV machte er noch so neben bei. Was mich persönlich sehr beeindruckt hat, dass er während seiner Amtszeit noch so fast nebenbei den Abschluss als Eid. Dipl. Controller gemacht hat. Wenn ich denke das gewisse andere schon für das Nachdiplom der 3. Real ihr Arbeitspensum auf 70% reduzieren müssen, dann kann man wahrscheinlich gut nachvollziehen was das für eine Belastung war. So zu sagen das Pünktchen auf dem „I“ setze er sich gleich selber mit dem OK Presi der letztjährigen RMS. Als dann klar wurde, dass nach den Sommerferien, die neue LA Schule ihre Tore öffnet, erklärte er sich einmal mehr bereit(wenn auch nach reiflicher Überlegungen), dort als Leiter zu amten. Seit dem 3. Januar 2010 ist nun auch noch sein letztes Kind “geboren“. Unter: www.tvbirmensdorf.ch findet man sein neustes Werk. Wer schon mal so etwas gemacht hat weiss von was für einem Zeitaufwand wir da sprechen.

Lieber Fabio,

für deine Unzähligen Stunden und dein grosses Engagement, die du in unseren Verein investiert hast möchte ich mich an dieser Stelle recht herzlich bedanken. Das ist keine Selbstverständlichkeit.
Aus diesem Grund schlägt der Vorstand der heutigen Generalversammlung vor, Fabio Locatelli alias „Loca“ in die Garde unserer hochgeachteten Ehrenmitglieder aufzunehmen.

Birmensdorf den 4.2.2010                    Dein Freund und Verfasser Markus Steiner